SPEED
Den Widerstand gegen Beschleunigung zu überwinden, diese grundlegende Verkaufsbotschaft griff Anne Glassner zur Bespielung des Autohauses Meisner auf, um in einer mehrstufigen, medienübergreifenden Arbeit folgende Polaritäten zusammenzuführen: Geschwindigkeit und Ruhe, robuste Materialhärte und das Phänomen der haptischen Sanftheit, ein konzentriertes Bewusstsein und die meditativen Zu-wie äußerlichen Still-stände des Schlafes. In Reaktion auf die ortspezifischen Gegebenheiten und in Kollaboration mit den Mitarbeitern des Hauses entstanden aus Autoteilen zusammengesetzte skulpturale Elemente, die auf einer höheren Raumebene das Pendant bilden zu den installativen 2-D-Collagen, welche die Künstlerin aus den vor Ort zugänglichen Auto-Werbezeitschriften anfertigte.
In direkter Auseinandersetzung mit dem kolportierten Wertegewebe der PKW-Industrie ist Anne Glassner auf einem 3,5 x 2,5 m großen Plakat in Pose mit einem Rennoverall zu sehen, wobei sie das Medium der inszenierten Fotografie wählte, um schließlich bei der Vernissage im selben Overall mit dem Publikum in Interaktion zu treten. Jedoch nicht um als Werbefläche für einschlägige Logos von Großkonzernen zu fungieren, sondern mit einer Modifikation am Rennanzug assimiliert sie die dahinterstehenden kommerziellen Strategien zu folgendem Zweck für sich:
Die Künstlerin fixiert eigens entworfene Embleme an ihrem Kart-Anzug, die Personen einer KünstlerInnen-Community bezeichnen, welche auf diesem Wege ins Licht gerückt werden. Anne Glassner wird somit selbst zum PR-Podium für ihre KollegInnen.
Text: Laura M. Steiner
To overcome the resistance to acceleration, this basic sales message was taken up by Anne Glassner for the Meisner dealership to combine the following polarities in a multi-level, cross-media work: speed and rest, robust material hardness and the phenomenon of haptic gentleness, a concentrated consciousness and the meditative To-like outward standstills of sleep. In response to the site-specific conditions and in collaboration with the staff of the house, sculptural elements composed of car parts, which on a higher spatial level form the counterpart to the installation 2-D collages, which the artist made from the locally accessible car advertising magazines ,
In direct confrontation with the rumored value fabric of the car industry, Anne Glassner can be seen on a 3.5 x 2.5 m poster in pose with a racing overalls, where she chose the medium of staged photography. Finally at the opening she interacts with the same overall. However, not to act as an advertising space for relevant logos of large corporations, but with a modification to the racing suit she assimilates the underlying commercial strategies for the following purpose:
The artist fixes specially designed emblems on her kart suit, which designate persons of an artist community, who are thus brought into the light. Anne Glassner is thus herself a PR podium for her colleagues.
text: Laura M. Steiner